Anthroposophische Grundlagen künstlerischer Arbeit

 

Freitag, 9. März 2018

 

15.00 Uhr Begrüßung durch Veit Zschiesche, Kaffee und Kuchen,  Ort: Foyer Altenwerk

15.30 Uhr Urnenbeisetzung von Friederike Feix auf dem Friedhof - danach Ortsbegehung Schloss Hamborn mit

                Christoph Möllmann, Treffpunkt: Haupteingang Altenwerk

17.30 Uhr „Der künstlerische Impuls in der Anthroposophie“, Referent: Christian Hitsch, Ort: Eurythmiesaal Altenwerk

18.30 Uhr Möglichkeit zu einem gemeinsamen Abendessen (Voranmeldung erwünscht)

19.30 Uhr „Erkenntnis-Kunst und Kunsterkenntnis“ auf Basis des Erkenntnisbegriffs von Rudolf Steiner, Referent: Stephan Frei

                Ort: Eurythmiesaal Altenwerk

 

 

Impuls für eine Kunststudienstätte in Schloss Hamborn

 

Samstag, 10. März 2018

 

09.00 Uhr „Die Form- und Farbgestaltung des Ersten Goetheanums“, Referent: Christian Hitsch, Ort: Eurythmiesaal Altenwerk

                anschl. Praktisches Arbeiten am Thema, Ort: Malraum Altenwerk

13.00 Uhr Mittagspause

14.30 Uhr Eurythmie-Vorführung mit Magdalena Sprich

15.00 Uhr „Erkennen und künstlerisches Schaffen", Referent: Thomas Loeffler, Ort: Eurythmiesaal Altenwerk

16.30 Uhr Kaffeepause

17.00 Uhr Gespräch über die Möglichkeit einer anthroposophischen Kunststudienstätte in Schloss Hamborn

                mit den Gastreferenten, Ort: Eurythmiesaal Altenwerk

 


Kunstimpuls oder vertauschte Baupläne?


Seminar zum Ersten Goetheanumim Gedenken an Friederike Feix

 

 

Von Max Exner

 

HAMBORN Es geht ein Scherz um in Schloss Hamborn: Auf dem Weg ins Jenseits habe die 92-jährige Friederike Feix Ende Januar noch schnell die Baupläne für den Neubau des Altenwerks ausgetauscht. Anstatt neuer Lebensräume für Alte errichten die Bauarbeiter dort nun einen Nachbau des Erste Goetheanums. Das Goetheanum, das ist für die um das Schloss lebenden Anthroposophen so etwas wie der Petersdom für Katholiken. Ein bisschen kleiner, aber mindestens ebenso kunstvoll.

 

Warum die alte Dame sich diesen Scherz erlaubt haben könnte? Weil der Nachbau dieses Bauwerks ihre Herzensangelegenheit ist. Und weil sie einen ausgeprägten Willen hat. So gibt es in diesen Tagen zwei Lager im Schloss: Die einen nehmen den Scherz eben als Scherz – und gehen zur Tagesordnung über; die anderen lugen immer wieder herüber in die große Baugrube, neugierig, ob sich nicht vielleicht doch etwas Rundes, Hölzernes aus der Erde schälen will.

Wer Friederike Feix kennenlernen durfte, konnte ihre enorm starken Willenskräfte spüren. Ob in Diskussionen über Kunst („Wir müssen unbedingt verstehen, was der Kunstimpuls im Ersten Goetheanum war, alles übrige müssen wir vergessen“), bei ihren Vorträgen im Reha-Zentrum („Ist das nicht unglaublich, dass die Menschen immer mehr Geld, aber immer weniger Zeit und Familienleben haben?“) oder bei den eigenen Lebensumständen („Es ist eine unerhörte Katastrophe wie die Gesellschaft heute mit den Alten umgeht“): Sie hatte unverrückbare Ansichten.

 

Das war schon früher so. Bis zum Alter von 58 Jahren etwa pflegt sie ihre Mutter, „weil einer das ja wohl tun musste“. Erst danach entdeckt sie Rudolf Steiner und die Anthroposophie für sich. 

Nach vielen Stationen und Erfahrungen verbrachte sie die letzten Jahre im Altenwerk in Schloss Hamborn. Aktiv. Und mit Visionen.

Ihre liebste Vorstellung: In Hamborn soll es ein Seminar geben, aus dem eine Kunststudienstätte entsteht; und die Absolventen dieser Stätte werden eines Tages das Erste Goetheanum nachbauen. In Hamborn.

Tatsächlich wird im Gedenken an Friederike Feix die Vision nun etwas realer. Denn am 9. und 10. März wird ein „Anthroposophisches Kunstimpuls-Seminar“ im Altenwerk stattfinden. Christian Hitsch wird als ehemaliger Leiter einer Wiener Kunststudienstätte ebenso als Referent vor Ort sein wie Stephan Frei, der als Experte der „Philosophie der Freiheit“ gilt; dritter Referent ist Thomas Loeffler, der zum Thema „Erkennen und künstlerisches Schaffen“ referieren wird.

Das Seminar endet am Samstagnachmittag mit einer Diskussionsrunde. Die Frage: Unter welchen Umständen könnte es eine Kunststudienstätte in Hamborn geben? Ob dabei viele Teilnehmer zum Fenster heraussehen und voller Hoffnung auf die Baugrube nebenan gucken? Mal sehen.

 

Der Eintritt zu allen Vorträgen ist frei, um Spenden wird gebeten.